GOZ 4100
Infos & Preisvergleich
Definition & Preisvergleich
GOZ 4100: Lappenoperation, Seitenzahn
Die Definition für Z4100 lautet "Lappenoperation, offene Kürettage einschließlich Osteoplastik an einem Seitenzahn, je Parodontium" und ist im Abschnitt "Leistungen bei Erkrankungen der Mundschleimhaut und des Parodontiums" der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) zu finden.
Die Kosten für eine Lappenoperation einschließlich Osteoplastik, Seitenzahn nach GOZ 4100 variieren von 15,47 € bis 36 € und mehr. Denn GOZ-Nummern können in Deutschland nach unterschiedlichen Sätzen abgerechnet werden. In der Regel wird hierbei ein höherer Faktor als der einfache Steigerungssatz verwendet. Bei einem Satz größer als 2,3 muss der Zahnarzt schriftlich und nachvollziehbar begründen, warum Z4100 im konkreten Fall besonders aufwendig ist. Dies ist bis zum 3,5-fachen Satz möglich. Höhere Faktoren bedürfen einer vorhergehenden schriftlichen Vereinbarung.
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Infos für Patienten Infos für ZahnärzteZ4100: Kosten und Honorar-Tabelle
Erklärung: Jeder GOZ-Position wird eine Punktzahl zugewiesen. Multipliziert man diese Zahl mit dem aktuellen Punktwert in Höhe von 5,62421 Cent (Stand: 11/2017), so erhält man die Kosten zum einfachen Satz. Nähere Infos hierzu finden Sie auf unserer Übersichtseite zum GOZ-Honorar.
Die Punktzahl für GOZ 4100 beträgt: 275 Punkte. Bitte beachten Sie, dass folgend lediglich die Kosten der Gebührenposition "GOZ 4100: Lappenoperation, Seitenzahn" verhandelt werden. Zahnbehandlungen sind komplex und bestehen i. d. R. aus verschiedenen Maßnahmen, die gesondert abgerechnet werden und in ihrer Gesamtheit die Behandlungskosten bestimmen.
Faktor | 1,0-facher Satz | 2,3-facher Satz | 3,5-facher Satz |
Kosten | 15,47 € | 35,57 € | 54,13 € |
Was macht der Zahnarzt gemäß dieser Ziffer?
Bei diesem als Lappenoperation bezeichneten offenen Verfahren werden schwer zugängliche Wurzeloberflächen, Knochentaschen und Wurzelteilungsstellen (Furkationen) gereinigt und geglättet. Eine offene Zahnfleisch-OP am Seitenzahn ist nötig, wenn nach einer erfolgten geschlossenen Parodontitistherapie weiterhin Zahnfleischtaschen von mehr als 6 Millimeter Tiefe bestehen. Die Seitenzähne im Sinne dieser GOZ beginnen mit dem ersten kleinen Backenzahn (Zahn 4) jedes Quadranten. Zunächst wird das Zahnfleisch nach lokaler Betäubung in einem gewebeschonenden Verfahren von Zähnen und Knochen abgelöst, wodurch die namensgebenden Zahnfleischlappen entstehen. Die jetzt vorhandene freie Sicht ermöglicht das Entfernen der Konkremente (harte Zahnbeläge, Zahnstein) sowie des entzündeten Gewebes. Zur Wurzelglättung werden Küretten (scharf geschliffene Handinstrumente in verschiedenen Formen) oder Feinstkorn-Diamantschleifer verwendet, mit denen der Zahnarzt perfekt in die Zahnfleischtaschen gelangt. Sofern nötig, wird außerdem die Entfernung von Knochentaschen sowie die Anpassung des Knochenverlaufs vorgenommen. Nach der Spülung des Operationsbereiches wird das Zahnfleisch an seine ursprüngliche Lage zurückgelegt und vernäht. Bei starken Entzündungszeichen kann das Einbringen einer antibakteriellen Substanz sinnvoll sein.
Begründung für einen Steigerungsfaktor 2,4 bis 3,5
Hinweis: Der Steigerungsfaktor wird auch "Faktor", "Satz" oder "Abrechnungssatz" genannt.
Bei der Lappenoperation an einem Seitenzahn kann ein zusätzlicher Aufwand entstehen, der den Behandlungsablauf verzögert und damit weitere Kosten für den Zahnarzt verursacht. Ein Grund für Schwierigkeiten kann es sein, wenn Zähne sehr eng beieinanderstehen und der Zugang zur Zahnwurzel dadurch erschwert wird. Gerade an Seitenzähnen stellt ein Furkationsbefall den Behandler aufgrund seiner komplexen anatomischen Verhältnisse oft vor außergewöhnliche Herausforderungen: Die Wurzelteilungsstellen der zweiwurzeligen Unterkieferbackenzähne und insbesondere der dreiwurzeligen Oberkieferbackenzähne sind oft sehr schwer zugänglich, weshalb sich die Therapie im Vergleich zu üblichen Sitzungen verzögern kann. Sehr aufwendig ist die OP ebenso, wenn die behandelten Zähne schon überkront sind und/oder der Zugang durch zahntechnische Verbindungselemente erschwert wird. Diesen außergewöhnlichen Mehraufwand kann sich der Zahnarzt durch eine Steigerung des GOZ-Satzes vergüten lassen, um die entstandenen Mehrkosten zu decken.
Wird häufig neben folgenden GOZ-Positionen abgrechnet
Notwendige Behandlungsleistungen, die über die GOZ 4100 hinausgehen, werden ergänzend mit den jeweiligen GOZ-Positionen sowie Abrechnungsziffern der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) in Rechnung gestellt. Unter anderem wird mit folgenden Gebührenziffern abgerechnet:
- GOZ 0080 (Betäubung der Schleimhaut im Mundinneren)
- GOZ 0090 (Betäubung einzelner Zähne)
- GOZ 0110 (Anwendung OP-Mikroskop)
- GOZ 0120 (Anwendung Laser)
- GOZ 1020 (Lokale Fluoridierung)
- GOZ 2010 (Versiegelung überempfindlicher Zahnflächen)
- GOZ 2130 (Politur einer vorhandenen Füllung)
- GOZ 2320 (Wiederherstellen von festsitzendem Zahnersatz)
- GOZ 3050 (Stillung einer übermäßigen Blutung im Mund- oder Kieferbereich)
- GOZ 3060 (Blutstillung durch mechanische Maßnahmen)
- GOZ 3100 (Plastische Deckung im Rahmen der Wundversorgung)
- GOZ 3210 (Beseitigung störender Schleimhautbänder)
- GOZ 3240 (Chirurgische Maßnahmen am Weichgewebe zur Verbesserung des Prothesenlagers)
- GOZ 4000 (Aktueller Befund des Zahnhalteapparates)
- GOZ 4005 (Index der Mundschleimhaut und/oder des Zahnhalteapparates)
- GOZ 4020 (Lokalbehandlung von Mundschleimhauterkrankungen)
- GOZ 4025 (Medikamentengabe unterhalb des Zahnfleischsaums)
- GOZ 4030 (Entfernung scharfer Zahnkanten und störender Prothesenränder)
- GOZ 4110 (Auffüllen eines Knochendefekts)
- GOZ 4120 (Verlegen eines gestielten Schleimhautlappens)
- GOZ 4130 (Zahnfleischtransplantation)
- GOZ 4133 (Bindegewebetransplantation)
- GOZ 4138 (Einbringen einer Membran)
- GOZ § 6 Abs. 1 (Sterilisation der Zahnfleischtasche mittels Ozon, Laser o. Ä.
- GOZ § 6 Abs. 1 (Umformung eines Zahns)
- GOÄ 2442 (Weichteilunterfütterung)
- GOÄ 2675 (Partielle Mundvorhofplastik)
- ggf. Zuschlag für ambulantes Operieren nach Abschnitt L
Details zur Zahnarzt-Abrechnung
"Neben den Leistungen nach den Nummern 4090 und 4100 sind Leistungen nach den Nummern 4050 bis 4080 in der gleichen Sitzung nicht berechnungsfähig."
Analog: BEMA P203
Definition: "Systematische Behandlung von Parodontopathien (Chirurgische Therapie), offenes Vorge- hen je behandeltem mehrwurzeligen Zahn".
Abschnitt: Systematische Behandlung von Parodontopathien (PAR).
Diese Behandlung stellt unter den gegebenen Voraussetzungen eine vertragszahnärztliche Leistung da, die der behandelnde Zahnarzt als Regelversorgung bei Gesetzlich Versicherten direkt über die Krankenkasse nach BEMA abrechnet.
Hinweis: Insofern eine zahnärztliche Leistung Komponenten enthält, welche nicht Teil der Regelversorgung sind, werden diese über GOZ privat abgerechnet.
Kosten für die Gesetzlichen Krankenkassen
BEMA-Nummer | Abkürzung | Bewertungszahl | Honorar* |
P203 | ZZZZ-Keine Abkürzung | 34 | 35,7 € |
*Als Punktwert wurden 1,05 Euro zugrunde gelegt.
Globale Informationen zum Inhalt (Disclaimer)
Die aufgeführten Informationen sollten nicht als alleinige Grundlage für Entscheidungen dienen, die Ihre Gesundheit betreffen. Holen Sie bitte stets auch den Rat Ihres Arztes ein.
Informationen, die sich auf zahnärztliche Abrechnung oder allgemein auf Bestimmungen aus Gebührenordnungen beziehen, wurden sorgsam recherchiert, sie erheben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Gewähr ist ausgeschlossen. Derlei Informationen sind lediglich als Erstinformation für die Öffentlichkeit und unsere Kunden gedacht.
*Die ermöglichte Ersparnis in Preisvergleichen bezieht sich auf die Differenz des günstigsten Angebots zum Startpreis.